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Energiewende – auf dem Holzweg?

Die Energiewende droht zu scheitern. Nachdem das Volk am 21. Mai 2017 mit über 58 Prozent «JA» gesagt hat zur nationalen Energiestrategie 2050, wird sie zögerlich bis gar nicht umgesetzt.

 

Die Voraussetzungen wären günstig: Die Ölpreise steigen, die PV-Modulpreise fallen, eine stärkere CO2-Besteuerung steht an und noch immer werden drei Viertel der 1,5 Millionen Schweizer Häuser fossil oder direkt-elektrisch beheizt. 40 Prozent des Energieverbrauchs und ein Drittel unserer CO2-Emissionen werden bestimmt durch veraltete Wärmeerzeugungssysteme – nur 22 % unserer Energie stammen aus erneuerbaren Quellen.

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Mit bifacialen Modulen zu mehr Leistung

Im Experimentalgebäude „NEST“ wird innovative Bautechnik erprobt – seit Neustem auch eine ungewöhnliche Solaranlage. Kaum ein anderes Gebäude eignet sich so gut zur Erprobung neuartiger Technologien wie das „NEST“ im schweizerischen Dübendorf. Dessen neuste Ausbaustufe, eine „Solare Fitness & Wellness“-Einheit, dient deshalb unter anderem auch als Standort für eine Aufdach-Photovoltaikanlage mit bifacialen Glas-Glas-Modulen.

Aus Transparenz wird Energieeffizienz

Für die Jubiläumsnummer „25 Jahre Schweizerische Feassadenzeitung SZFF“ verfasste Reto Miloni einen Artikel zum Thema „Aus Transparenz wird Energieeffizienz“.

 

Solarenergie, Biogas und weitere Ökotechnologien werden im überwiegenden Teil der Welt zur favorisierten Lösung für nationale Energieprobleme. Soll der Gebäudesektor gemäss internationalen Klimaschutzzielen, Schweizer Energiestrategie und Carbon Roadmap der Europäischen Union bis zum Jahr 2050 im Vergleich zu 1990 seine CO2-Emissionen um 90% reduzieren, muss auch die Fassadentechnologie klimagerechter und energieeffizienter werden.

Klimaschutz auf Samtpfoten reicht nicht

Laut Energiestrategie 2050 und COP-21-Beschlüssen der Klimakonferenz von Paris müssen wir auf die Nutzung von fossiler Energie bis 2050 verzichten. Seit 1. Januar 2017 sind die Klimaschutzmassnahmen des nationalen Gebäudeprogramms in die kantonalen Förderprogramme integriert. Damit werden Förderbeiträge für Energieberatungen und Flächenbeiträge für Nachisolationen von Dach und Wänden bezahlt. Fensterersatz, Dämmmassnahmen für Estrich und Keller, Minergie-Subventionen bei Neubauten und Sanierungen sowie energieeffiziente Gebäudetechnik werden je nach Kanton sehr unterschiedlich oder gar nicht mehr unterstützt.

Solarstromproduktion am Gebäude

Technologische Fortschritte bei der Solarmodulproduktion, sinkende Systemkosten und ein gesteigertes Umweltbewusstsein eröffnen dem solaren Bauen neue Anwendungsmöglichkeiten. Der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit dank Eigenstromerzeugung konvergiert mit regulatorischen Rahmenbedingungen und internationalen Energiespar- und Klimaschutzzielen. Dies beschleunigt die solartechnologische Innovation und beschert dem Markt der Gebäudehüllenausrüster neue Opportunitäten.